Direkt zum Inhalt
News

„Die Zeit reicht nicht aus, um alles selbst neu zu erfinden und jeden Fehler selbst zu machen.“

Interview Peter Behrendt, Gründer und Geschäftsführer Coachingzentrum Freiburg (BNW-Mitglied):

„Die meisten Organisationen sind exzellent darin, ihre Routinen hoch effizient zu erfüllen. Gleichzeitig kommen sie enorm unter Druck, wenn sie echte, nachhaltige und schnelle Veränderung organisieren sollen.“

 

Interview Klimaschutz im Unternehmen
Kompass auf Moosuntergrund

 

 

1. Was hat es mit dem Kompetenzzentrum Zukunftsfähigkeit auf sich? Und wer sind die Akteur:innen?

Das Kompetenzzentrum Zukunftsfähigkeit ist ein Zusammenschluss von Organisationen in der Region Freiburg, die gemeinsam Zukunft gestalten wollen. Wir sind überzeugt, dass die dringend nötigen Transformationen der Wirtschaft nur gemeinsam erfolgreich gelingen. Der Veränderungsdruck in praktisch allen Organisationen ist enorm. Gleichzeitig ist zu wenig Zeit, um alles selbst neu zu erfinden und jeden Fehler selbst zu machen. Daher wollen wir im Kompetenzzentrum wichtige Vordenkerinnen und mutige Vorreiter der Region versammeln. Wir wollen uns gegenseitig Impulse für wichtige Veränderungen weitergeben, gegenseitig Mut machen und anspornen, die wesentlichen Themen auch wirklich anzugehen. Gleichzeitig wollen wir natürlich voneinander lernen und schauen, wo gute Ansätze übertragen werden können. Die meisten Organisationen sind exzellent darin, ihre Routinen hoch effizient zu erfüllen. Gleichzeitig kommen sie enorm unter Druck, wenn sie echte, nachhaltige und schnelle Veränderung organisieren sollen. Daher stehen unsere fünf Gründungsorganisationen für fünf Meta-Kompetenzen der Veränderung:

  • Spielplan4 steht für Kommunikationsstrategie und inspirierende Events, die die Menschen für die Veränderungen gewinnen, Aufbruchsstimmung erzeugen und dem Change eine gemeinsame Richtung geben.
  • Das Coachingzentrum Freiburg steht für zukunftsfähige Personal- und Organisationsentwicklung, die den Organisationen hilft, ihre Veränderungskompetenz auszubauen und dafür die notwendigen Anpassungen in den Organisationsstrukturen und der Organisationskultur begleitet.
  • Das Machn-Team begleitet seit Jahren Start-ups und hilft etablierten Organisationen die notwendige Innovationsstrategien und -konzepte zu entwickeln und diese erfolgreich in die Umsetzung zu bringen.
  • Die Thales Akademie stellt den praktischen Fragen die ethischen Fragen zur Seite, die unseres Erachtens heute unumgänglich sind. Wir müssen uns dringender denn je nicht nur fragen, welche Zukunft möglich ist, sondern auch: „In welcher Zukunft wollen wir leben!“
  • Und die Universität Freiburg begleitet diese ganzen Veränderungsprozesse mit wissenschaftlicher Evaluation, um fundiert zu untersuchen, welche Ansätze den größten Fortschritt ermöglichen und nachweislich nachhaltigen Erfolg fördern.
  • Neben diesen fünf Gründungsorganisationen sind letztes Jahr ca. 30-40 größtenteils mittelständische Organisationen aus der ganzen Region zu unseren Veranstaltungen und punktuellen Angebote immer wieder dazu gestoßen. Mit diesen wollen wir uns jetzt längerfristig zusammenschließen, um Veränderungen gemeinsam zu gestalten.

2. Was sind die 5 Kernthemen und warum habt ihr euch für diese entschieden?

Der Transformationsdruck ist für die meisten Organisationen in den folgenden 5 Kernthemen gestiegen. Diese bilden auch die fünf Kernthemen unseres Kompetenzzentrums:

  1. Innovation: Der Veränderungsdruck ist in fast allen Märkten spürbar. Die Kund:innenerwartungen, Produktfähigkeiten und Geschäftsmodelle ändern sich rasant und die meisten Unternehmen fragen sich, ob sie mit dem bestehenden Produktportfolio auch in zehn Jahren noch auf die gleiche Weise Geld verdienen können. Das Kompetenzzentrum versammelt Organisationen, die ihre Innovationsfähigkeit daher substanziell weiter steigern wollen.
  2. Digitalisierung: Die neuen technischen Möglichkeiten können die Prozesseffizienz durch Automatisierung steigern und ganz neue Geschäftsmodelle eröffnen. Im Kompetenzzentrum wollen wir uns gegenseitig unterstützen und anregen, die organisationalen Digitalisierungsstrategien zukunftsfähig zu machen.
  3. Ökologische Nachhaltigkeit: Die Bedeutung von ökologischer Nachhaltigkeit, stärkerer Ressourcen-Unabhängigkeit und CO2-Neutralität steigt spürbar und krempelt manche Branchen radikal um. Unabhängig von der persönlichen Einstellung wird eine schnelle nachhaltige Ausrichtung in immer mehr Bereichen zum zentralen oder sogar überlebenskritischem Wettbewerbsfaktor, nicht nur im Energie- und Mobilitätsbereich. Hier wollen wir uns gegenseitig unterstützen und bestärken, Nachhaltigkeit nicht als Feigenblatt, sondern ehrlich und fundiert voranzutreiben.
  4. Vernetzung: Diese drei ersten Kernthemen können die wenigsten Organisationen allein, nur aus sich selbst heraus lösen. Es braucht fast immer anregende Impulse von außen, neue Inspirationen und oft ganz neue Kompetenzen. Diese erhalten wir nicht in Silos oder abgegrenzten Königreichen, sondern durch offene Vernetzung, schnelle Informationsflüsse und vertrauensvolle Kooperation mit wesentlichen Know-How-Trägern innerhalb und außerhalb der Organisationen. Zu dieser Vernetzung soll das Kompetenzzentrum einen wesentlichen Beitrag leisten.
  5. Change-Fähigkeit und Resilienz: All diese Veränderungen sind in dieser Form für die meisten Organisationen neu – insbesondere in ihrer Geschwindigkeit und Transformationskraft. Daher wollen wir unsere Mitglieder darin unterstützen, sich mit den Mitarbeitenden gemeinsam mutig auf den Weg zu machen und die Mitarbeitenden auf diesem Weg gesund und engagiert zu halten – neudeutsch resilient. Das geht nur, wenn wir die Change-Ability als neue Kernkompetenz der Organisation und jedes Einzelnen begreifen und Veränderung als wesentliche „Routine“-Aufgabe auf allen Ebenen etablieren. In diesem Lernprozess brauchen die meisten Menschen und Organisationen Unterstützung

3. Was ist für 2023 geplant?

Wir starten am 10. Mai mit unserer Frühjahrstagung in Freiburg. Dort können alle Interessierten dazustoßen, die anderen Akteur:innen kennenlernen, sich vernetzen und natürlich erste Impulse mitnehmen. Zudem sollen dort die wesentlichen Themen für das Pilotjahr gemeinsam entwickelt und festgelegt werden. Organisationen mit ähnlichen Schwerpunkten können sich dann in thematischen Transformations-Teams zusammenschließen, um sich in ihren jeweiligen Fokusthemen gegenseitig zu unterstützen und gemeinsam auf den Weg zu machen.

4. Sind andere Unternehmen willkommen, sich dem Kompetenzzentrum Zukunftsfähigkeit anzuschließen? Wenn ja, was müssen diese mitbringen? Wie weit müssen sie im Bereich Umsetzung von Nachhaltigkeit sein und an wen dürfen sie sich wenden?

Es sind alle Unternehmen und Organisationen der Region herzlich willkommen, die Lust haben, Zukunft gemeinsam zu gestalten – ganz egal wo sie heute schon stehen. Interessierte können an der Frühjahrstagung hereinschnuppern und sich dann im Nachgang auch gerne dem Kompetenzzentrum anschließen. Im Pilotjahr kann jede interessierte Organisation den Mitgliedsbeitrag selbst wählen, den es beisteuern kann und möchte. Bei Interesse oder vertieften Fragen freue ich mich über einen persönliche Kontaktaufnahme, gerne per Telefon, Email oder LinkedIn (0761-55 72 94 13 oder Email: peter.behrendt@freiburg-institut.com